Freitag, Juni 23, 2006

VincentH...

...TÜV acht monate abgelaufen, kupplungszug kaputt, steht seit august letzten jahres, noch immer angemeldet in trier rum und wartet. hin und her hab ich überlegt, als katja mir das angebot machte, ihre alte vespa zu kaufen. mit derzeit fünf autos und zwei motorrädern sollte doch der fuhrpark gross genug sein. aber nen klassischen blechroller, ne vespa PX 200 E... hmm. auf einem vorgängertyp von vespa hab ich anno dunnemals meinen 1er führerschein gemacht. sentimental der kerl. katja und ich wurden uns handelseinig. für nen appel und ein ei, aber fair wurde der deal gemacht.
so wurde "es" ins auto geladen und auf die burg geschafft. natürlich keine bedienungsanleitung oder sowas dabei. alle erinnerungsfetzen zusammengeklaubt und schlüssel rein, benzinhahn auf, wo ist der kaltstart... ah, gefunden... ankicken! beim dritten mal meldet "es" sich. knattert verschlafen vor sich hin, hinterlässt fleissig blaue auspuffwolken. zweitakter halt.
mit dem anfahren mit laufendem motor ohne kupplungszug wird das ja nix, also warmlaufen lassen, auf die strasse schieben. motor aus, zweiter gang rein, zündung auf "go!" und kupplung ziehen und losrennen.... stop! so geht das nicht. der zug ist doch kaputt. nochmal zündung an, kein gang rein, losrennen und vespa anschieben, draufsetzen, gang rein und.... nellnellnellnell...öttelöttel schon geht die fahrt los.
gut dass ich im wald wohne und eigentlich fast nie jemand dort fährt. die funktion der vorderen bremse war ja gecheckt, die pedalbremse weicht derzeit noch mit rostlöser ein. ehrfurchtsvoll mit den 10" rädchen um die kurven gezirkelt, dann schnell wieder nach hause. motor aus, aufbocken. gucken. fein so ein kleiner roller. als "es" neu war, gehörte er zu den grossen rollern. 200 kubikcentimeter hubraum und satte 12 ps, gewalt geschrieen! 95km/h waren da immer drin.
die nächsten tage und wochen waren, wenn ich denn mal zeit und lust hatte der lange versäumten wartung und reparatur des rollers gewidmet. von mal zu mal klappte alles besser.
über nette freunde kam ich dann auch in den genuss einer bedienungsanleitung, eines reparaturhandbuches und auch original vespa werkstatthandbuch lag nun vor.
stundenlang war ich auf der suche nach dem bremslichtschalter der vorderradbremse nur um schliesslich nach logischem denken herauszufinden, dass es keinen für die vorderradbremse gibt. aber für die pedalbremse. licht ging inzwischen, blinker, bremslicht, kupplung, nur die hupe, heftig mit rost und dreck versehen, mukste sich trotz rostlöser nicht.
so hab ich denn eine neue bestellt die scheinbar noch immer auf dem postweg ist.
gestern, hupe hin oder her, kam der grosse tag beim TÜV.
"es" wurde vorgeführt und "es" hat sofort die TÜV-Plakette erhalten. Geringfügige Mängel: hupe ohne funktion. hoch und heilige schwüre, die neue sofort nach erhalt einzubauen. klar doch!
danach mit frischem TÜV zum strassenverkehrsamt. auf der B51, die transitstrecke zwischen spanien und den skaninavischen ländern. "es" ist um sein leben gerannt. 95 km/h im dauerlauf, vorne LKW, hinten LKW und "es" (und ich) mittendrin. dazu ein sehr böiger wind.
auf dieser fahrt ging mir manches durch den kopf, testament, "ich hatte mir noch so viel vorgenommen" (hannes waader), schliesslich bin ich dann für die restlichen 10 kilometer auf kleine landsträsschen abgebogen und schon war alles wieder gut. anja und ich hatten für "es" schon einen namen überlegt. vincent sollte "es" heissen. auf der zulassungsstelle wurde es dann amtlich, nur eine kleine modifikation des namens gab es dann: BIT-VH 4 = Vincenth heisst er nun, mit hinten H.
mit anna bin ich gestern abend noch auf eine rollertour gefahren. sie war total begeistert. dann bin ich heute mit vincenth zur arbeit gefahren. extra nen kleinen umweg gefahren. schön.
zurück gings auch nicht den direkten weg, die boots-tour motorradfahrerInnen kennen die strecke die ich gewählt habe. fein so ein vincenth.
und gleich hole ich mit vincenth anna vom kindergarten ab. die freut sich schon drauf.