als otto mal ein auto kaufte...
...grad eben, vorhin war er noch da. jetzt minuten später ist er wie vom erdboden verschwunden. otto ist weg. auf der toilette suchen, in andern räumen suchen, draussen auf der wiese suchen.. otto bleibt wie vom erdboden verschluckt. schliesslich suche ich auch auf dem bürgersteig und schaue mich weiträumiger um. otto hatte doch einen schlaganfall, leichte halbseitenlähmung und gehbehindert und ist nur sehr langsam zu fuß. wo kann er nur so schnell hin gelaufen sein?
das nachbargrundstück beherbergt einen autohandel, alfa romeo. dort entdecke ich ihn. mit dem verkäufer geht er ins verkaufsbüro. otto, ganz der gehobene bahnbeamte der er mal war, schlägerkappe, grauer mantel, gehstock, gemessenen schrittes unterwegs.
als ich endlich zu den beiden vordringe beginnt der verkäufer schon mit dem ausfüllen eines kaufvertrages. er ist ungehalten als ich im büro eintrete ihn anspreche. er habe doch kundschaft und wolle nun...
ich lasse nicht locker und verdeutliche: "es wäre wichtig für sie wenn sie mir jetzt kurz ein wenig aufmerksamkeit schenken würden." der mann entschuldigt sich bei otto und folgt mir unwillig aus dem büro.
auf dem weg zurück in die förderstätte erzählt mir otto von den vorzügen des von ihm ausgewählten kleinen gebrauchten volvo, "mit automatik, bequem, grosse türen, als zweitürer sind die ja viel besser für ältere leute und so praktisch mit der automatik nur ein gang für vorwärts und einen rückwärts, besonders jetzt wo er nicht mehr so gut laufen könne. grosser kofferraum wenn er mal mit der frau in urlaub - und in rot ein wirklich schönes auto. in seinem alter komme ein neufahrzeug ja nicht mehr in frage, ein gebrauchtes, gut erhaltenes wie der kleine rote wagen da... "
noch tage danach plant er dieses auto zu kaufen. "zu blöd, dass er schon wieder das geld zu hause vergessen hat."
(Otto K. Winter 1989/90)
das nachbargrundstück beherbergt einen autohandel, alfa romeo. dort entdecke ich ihn. mit dem verkäufer geht er ins verkaufsbüro. otto, ganz der gehobene bahnbeamte der er mal war, schlägerkappe, grauer mantel, gehstock, gemessenen schrittes unterwegs.
als ich endlich zu den beiden vordringe beginnt der verkäufer schon mit dem ausfüllen eines kaufvertrages. er ist ungehalten als ich im büro eintrete ihn anspreche. er habe doch kundschaft und wolle nun...
ich lasse nicht locker und verdeutliche: "es wäre wichtig für sie wenn sie mir jetzt kurz ein wenig aufmerksamkeit schenken würden." der mann entschuldigt sich bei otto und folgt mir unwillig aus dem büro.
auf dem weg zurück in die förderstätte erzählt mir otto von den vorzügen des von ihm ausgewählten kleinen gebrauchten volvo, "mit automatik, bequem, grosse türen, als zweitürer sind die ja viel besser für ältere leute und so praktisch mit der automatik nur ein gang für vorwärts und einen rückwärts, besonders jetzt wo er nicht mehr so gut laufen könne. grosser kofferraum wenn er mal mit der frau in urlaub - und in rot ein wirklich schönes auto. in seinem alter komme ein neufahrzeug ja nicht mehr in frage, ein gebrauchtes, gut erhaltenes wie der kleine rote wagen da... "
noch tage danach plant er dieses auto zu kaufen. "zu blöd, dass er schon wieder das geld zu hause vergessen hat."
(Otto K. Winter 1989/90)
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