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... gibts garnicht viel dazu zu sagen. gestern mittag ist er gestorben. gibt viel dazu zu sagen.
sein vater starb 44 jahre vor ihm, seine mutter im juli 1978. seine schwester sagt mir am telefon, jetzt muss er nicht mehr leiden. hing am sauerstoffgerät. in schlesien geboren, kriegsgefangenschaft, ausgehungert nach hause. dort hat er von muttern erst mal eine riesen portion knödel mit weiss ich nicht mehr was bekommen. so viel, dass ihm schlecht war. dann die vertreibung aus ihrem haus, ihrem land. schlesier nennen es immer noch so. selbst erlebt gräbt sich nicht nur ein wort ein, sondern das gefühl die heimat verloren zu haben. neuanfang im rheinland. die frau kennen gelernt die ihn bis zuletzt gepflegt hat. der sohn franz-gerd ist nun auch schon mitte fünfzig. er war schreiner bis die firma in der er arbeite zu machte, dann hausmeister bei kaufhof in neuss. für anna hat er noch ein puppenhaus gemacht vor ein und einem halben jahr. phänomenal die allwöchentliche skatrunde mit lebers jupp, meinem vater und ihm. gereist ist er mit seiner familie viel. anfang der 60´er mit dem käfer nach marokko, algerien, tunesien, ans nordkap, nach finnland. gern gereist ist er.
jetzt ist er auf seiner letzten reise. machs gut onkel gerhard.
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