Cassettenautoradio...
Mein erstes eigenes Auto war ein VW-Bus T1, also einer mit der geteilten Frontscheibe, einem 34 PS Austauschmotor und Baujahr 1967. Im August 1976 habe ich mir den stark gebrauchten Bus in Hilden gekauft. Nach dem Anmelden beim Straßenverkehrsamt und dem unmittelbaren Abholen mit der alten Kreidler Florett (MoPED) war die erste Amtshandlung denn auch die Verweigerung des Autochens, anzuspringen. So musste ich denn das Auto allein anschieben, was mir denn auch gelang.
Zu Hause bei meinen Eltern angekommen, war die Begeisterung der Elternschaft eher überschaubar um nicht zu sagen, von Ablehnung gekennzeichnet. Vor dem Haus abgestellt wollte der Bus denn auch nicht starten, der Anlasser machte schlimme metallische Geräusche und weigerte sich den Motor in Drehung zu versetzen. So war denn auch unmittelbar nach dem Kauf des Autos, die nächste Investition erforderlich. Die Anschaffung eines "Meister Knarrenkastens", orange, blechern. Die zweite Anschaffung war "Jetzt helfe ich mir selbst", ein damals sehr populäres Buch für "do-it-yourself" Hobbyschrauber. Die dritte Investition war ein gebrauchter funktionierender Anlasser vom Schrotthändler. Links das Buch studieren und mit der rechten Hand die Eingeweide meines Autochens ertasten und schon nach einem Tag auf der Erde im Dreck liegen und schrauben, war der Anlasser ausgetauscht. Dieses war der erste Streich....
Vorne auf dem Armaturenbrett in der Mitte ein gähnendes rechteckiges Loch. Der "Bulli" hatte kein Radio. Die nächsten Tage und Wochen war ich des häufigeren in Kaufhäusern und Supermärkten sowie in einigen der allerersten Baumärkte, die auch sowas wie eine Autoabteilung hatten, anzutreffen. Damals hatten auch kleinere Kaufhäuser ein umfassendes Sortiment. Es gab auch eine Hausgeräteabteilung und in diesen fortschrittlichen Zeiten durfte auch ein Regal mit Autozubehör , sowie eine abschliessbare Vitrine mit hochwertigen Kfz-Artikeln nicht fehlen. In einer solchen Vitrine war denn auch mein Autoradiochen. Es hatte Stereoradioempfang und ein Stereocassettenteil. Ein paar runde schwarze Autolautsprecher wurden noch dazu gekauft. Nach gründlicher Überlegung kam ich denn auch auf die Idee, das Armaturenbrett mit roter D-C-Fix-Samtklebefolie zu versehen. Sah angeblich besser aus, war einer verbesserten Akkusitik im Auto zuträglich und isolierte den Innenraum ungemein bei winterlicher Kälte. Vor allem bei der phänomenalen Heizung des T1 ein wichtiger Beweggrund.
Und schon konnte wieder nach Herzenslust geschraubt und geklebt werden.
Im folgenden Frühjahr wurde der Bulli innen zum Campingbus ausgebaut. Stabil musste es sein! Daher wurde das auch mit 24er Spanplatten gemacht, quasi als Möbelholz. Schließlich sah alles ganz toll aus, Mama bezog inzwischen sogar die Polster (grün) und nähte Vorhänge (grün mit roten und orangen Blüten) für das Auto. Schließlich wurde der Wagen komplett abgeschliffen und aussen in Farben der originalen Zeit in beige/rot in Paul Laugwitz´ Garage lackiert. Schön war er.
Und das Cassettenautoradio erst... in der Weihnachtsnacht auf dem Weg von zu Hause mit einem befreundeten Pärchen nach Holland, wo sei ein Ferienhaus gemietet hatten, dann zurück und direkt durch nach Bayern zu einem Winterferienlager der Pfadfinder aus Kaarst. Mit dabei natürlich Hund Charly. Dazu die nagelneu aufgenommene "Selling England by the Pound" von Genesis.
Rauf und runter. Cassette laufen lassen, am Ende herausnehmen und umdrehen, hineinstecken und zwischen 30 und 90 Minuten Laufzeit geniessen. Die besten Cassetten waren die 45er. Die hielten und es ging pro Seite meistens eine ganze LP drauf. Wer weiss denn heute noch, was ein Cassettenautoradio ist?
Soeben fällt mir ein, dass ich zu dieser Weihnacht ein Cassettenkofferradio von meinen Eltern geschenkt bekam. Irgendeine No-Name-Marke mit grässlichem Klang und ebensolchem Aussehen, aber es war eines, das mich noch viele Jahre begleitete. Schließlich ist es nach einer gewissen Anzahl von Defekten und Verlusten irgendwo verschütt gegangen.
Zu Hause bei meinen Eltern angekommen, war die Begeisterung der Elternschaft eher überschaubar um nicht zu sagen, von Ablehnung gekennzeichnet. Vor dem Haus abgestellt wollte der Bus denn auch nicht starten, der Anlasser machte schlimme metallische Geräusche und weigerte sich den Motor in Drehung zu versetzen. So war denn auch unmittelbar nach dem Kauf des Autos, die nächste Investition erforderlich. Die Anschaffung eines "Meister Knarrenkastens", orange, blechern. Die zweite Anschaffung war "Jetzt helfe ich mir selbst", ein damals sehr populäres Buch für "do-it-yourself" Hobbyschrauber. Die dritte Investition war ein gebrauchter funktionierender Anlasser vom Schrotthändler. Links das Buch studieren und mit der rechten Hand die Eingeweide meines Autochens ertasten und schon nach einem Tag auf der Erde im Dreck liegen und schrauben, war der Anlasser ausgetauscht. Dieses war der erste Streich....
Roter Bulli aus dem Internet. Meiner war innen taubenblau, aussen dunkel grün und oben dunkerot angemalt. |
Und schon konnte wieder nach Herzenslust geschraubt und geklebt werden.
Im folgenden Frühjahr wurde der Bulli innen zum Campingbus ausgebaut. Stabil musste es sein! Daher wurde das auch mit 24er Spanplatten gemacht, quasi als Möbelholz. Schließlich sah alles ganz toll aus, Mama bezog inzwischen sogar die Polster (grün) und nähte Vorhänge (grün mit roten und orangen Blüten) für das Auto. Schließlich wurde der Wagen komplett abgeschliffen und aussen in Farben der originalen Zeit in beige/rot in Paul Laugwitz´ Garage lackiert. Schön war er.
Nicht dieses aber von ähnlicher Schlichtheit, wahrscheinlich noch schlichter als dieses hier weil ein CE Zeichen gab es damals nicht. |
Und das Cassettenautoradio erst... in der Weihnachtsnacht auf dem Weg von zu Hause mit einem befreundeten Pärchen nach Holland, wo sei ein Ferienhaus gemietet hatten, dann zurück und direkt durch nach Bayern zu einem Winterferienlager der Pfadfinder aus Kaarst. Mit dabei natürlich Hund Charly. Dazu die nagelneu aufgenommene "Selling England by the Pound" von Genesis.
Rauf und runter. Cassette laufen lassen, am Ende herausnehmen und umdrehen, hineinstecken und zwischen 30 und 90 Minuten Laufzeit geniessen. Die besten Cassetten waren die 45er. Die hielten und es ging pro Seite meistens eine ganze LP drauf. Wer weiss denn heute noch, was ein Cassettenautoradio ist?
Soeben fällt mir ein, dass ich zu dieser Weihnacht ein Cassettenkofferradio von meinen Eltern geschenkt bekam. Irgendeine No-Name-Marke mit grässlichem Klang und ebensolchem Aussehen, aber es war eines, das mich noch viele Jahre begleitete. Schließlich ist es nach einer gewissen Anzahl von Defekten und Verlusten irgendwo verschütt gegangen.
Labels: Bulli, Cassetten, Cassettenautoradio, D-C-Fix., Genesis, Knarrenkasten, T1
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