Sonntag, November 25, 2012

Cassettenautoradio...

Mein erstes eigenes Auto war ein VW-Bus T1, also einer mit der geteilten Frontscheibe, einem 34 PS Austauschmotor und Baujahr 1967. Im August 1976 habe ich mir den stark gebrauchten Bus in Hilden gekauft. Nach dem Anmelden beim Straßenverkehrsamt und dem unmittelbaren Abholen mit der alten Kreidler Florett (MoPED) war die erste Amtshandlung denn auch die Verweigerung des Autochens, anzuspringen. So musste ich denn das Auto allein anschieben, was mir denn auch gelang.
Zu Hause bei meinen Eltern angekommen, war die Begeisterung der Elternschaft eher überschaubar um nicht zu sagen, von Ablehnung gekennzeichnet.  Vor dem Haus abgestellt wollte der Bus denn auch nicht starten, der Anlasser machte schlimme metallische Geräusche und weigerte sich den Motor in Drehung zu versetzen. So war denn auch unmittelbar  nach dem Kauf des Autos, die nächste Investition erforderlich. Die Anschaffung eines "Meister Knarrenkastens", orange, blechern. Die zweite Anschaffung war "Jetzt helfe ich mir selbst", ein damals sehr populäres Buch für "do-it-yourself" Hobbyschrauber. Die dritte Investition war ein gebrauchter funktionierender Anlasser vom Schrotthändler. Links das Buch studieren und  mit der rechten Hand die Eingeweide meines Autochens ertasten und schon nach einem Tag auf der Erde im Dreck liegen und schrauben, war der Anlasser ausgetauscht. Dieses war der erste Streich....


Roter Bulli aus dem Internet. Meiner war innen taubenblau, aussen dunkel grün und oben dunkerot angemalt.




Vorne auf dem Armaturenbrett in der Mitte ein gähnendes rechteckiges Loch. Der "Bulli" hatte kein Radio. Die nächsten Tage und Wochen war ich des häufigeren in Kaufhäusern und Supermärkten sowie in einigen der allerersten Baumärkte, die auch sowas wie eine Autoabteilung hatten, anzutreffen. Damals hatten auch kleinere Kaufhäuser ein umfassendes Sortiment. Es gab auch eine Hausgeräteabteilung und in diesen fortschrittlichen Zeiten durfte auch ein Regal mit Autozubehör , sowie eine abschliessbare Vitrine mit hochwertigen Kfz-Artikeln nicht fehlen. In einer solchen Vitrine war denn auch mein Autoradiochen. Es hatte Stereoradioempfang und ein Stereocassettenteil. Ein paar runde schwarze Autolautsprecher wurden noch dazu gekauft. Nach gründlicher Überlegung kam ich denn auch auf die Idee, das Armaturenbrett mit roter D-C-Fix-Samtklebefolie zu versehen. Sah angeblich besser aus, war einer verbesserten Akkusitik im Auto zuträglich und isolierte den Innenraum ungemein bei winterlicher Kälte. Vor allem bei der phänomenalen Heizung des T1 ein wichtiger Beweggrund.
Und schon konnte wieder nach Herzenslust geschraubt und geklebt werden.
Im folgenden Frühjahr wurde der Bulli innen zum Campingbus ausgebaut. Stabil musste es sein! Daher wurde das auch mit 24er Spanplatten gemacht, quasi als Möbelholz. Schließlich sah alles ganz toll aus, Mama bezog inzwischen sogar die Polster  (grün) und nähte Vorhänge (grün mit roten und orangen Blüten) für das Auto. Schließlich wurde der Wagen komplett abgeschliffen und aussen in Farben der originalen Zeit in beige/rot in Paul Laugwitz´ Garage lackiert. Schön war er.
Nicht dieses aber von ähnlicher Schlichtheit, wahrscheinlich noch schlichter als dieses hier weil ein CE Zeichen gab es damals nicht.

Und das Cassettenautoradio erst... in der Weihnachtsnacht auf dem Weg von zu Hause mit einem befreundeten Pärchen nach Holland, wo sei  ein Ferienhaus gemietet hatten, dann zurück und direkt durch nach Bayern zu einem Winterferienlager der Pfadfinder aus Kaarst. Mit dabei natürlich Hund Charly. Dazu die nagelneu aufgenommene "Selling England by the Pound" von Genesis.

Rauf und runter. Cassette laufen lassen, am Ende herausnehmen und umdrehen, hineinstecken und zwischen 30 und 90 Minuten Laufzeit geniessen. Die besten Cassetten waren die 45er. Die hielten und es ging pro Seite meistens eine ganze LP drauf. Wer weiss denn heute noch, was ein Cassettenautoradio ist?
Soeben fällt mir ein, dass ich zu dieser Weihnacht ein Cassettenkofferradio von meinen Eltern geschenkt bekam. Irgendeine No-Name-Marke mit grässlichem Klang und ebensolchem Aussehen, aber es war eines, das mich noch viele Jahre begleitete. Schließlich ist es nach einer gewissen Anzahl von Defekten und Verlusten irgendwo verschütt gegangen.


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der kaffee....

...das leben und überhaupt

das café an der ecke, unweit der verbindungsstraße zwischen schirmeck und st.die. morgens die möglichkeit dort ein "petit dejeuner" zu bekommen. sechs wochen im tiefen winter in den vogesen. ein altes bauernhaus, die nachbarn madame schneider, jean, seine frau paulette und ihre vielen kinder, hermine und ihre freundin, die nachbarinnen von der gegenüberliegenden talseite. ja, dieser eigentümliche kaffee, zu dieser zeit noch in einer boule serviert. später dann in grossen, voluminösen, dickwandigen tassen. zucker in großen rechteckigen würfeln, die heisse milch im extrakännchen dazugestellt. wanderung zum col de la perheux wo der neue hexenbaum steht.

Col du Perheux, in der Bildmitte an der Wegkreuzung der "neue Hexenbaum".
An der Wegkreuzung links geht es nach Waldersbach, nach rechts geht es nach Solbach.



oder auf der anderen seite des dorfes über belfosse nach blancherupt einen rundweg durch kathedralenhohe buchenwälder und an anderer stelle dichte schwarze tannenschonungen zu gehen. das ungekämmte vogesenland. etwas abseitig, der vergessenheit preis gegeben. wichtige lebensschule für mich. das café an der ecke in fouday gibt es nicht mehr. als wäre es nie dagewesen der ort an dem es vor jahren noch stand.
werden und vergehen.

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Dienstag, November 20, 2012

klett - cotta und die übersetzungsleistungen

der herr der ringe ist für mich seit vielen, vielen jahren eines der top 10 bücher meines lebens. meine dreibändige ausgabe von klett-cotta aus dem jahre 1978 ist so verbraucht, begriffen, beblättert, da habe ich mir vor drei jahren eine neue ausgabe gekauft und - bin sehr enttäuscht.
ein lesegefühl kam nicht auf, der text kam mir fremd vor. schließlich habe ich verglichen und entsetzt festgestellt, da hat jemand was ganz schlimmes verbrochen.
das ist nicht der herr der ringe wie ich ihn liebe. das ist angepasstes, mit der brechstange aktualisiertes "schön-geschreibsel". dank der völlig neben der sache liegenden übersetzung aus dem jahre 2000.
wie schrecklich uneinsichtig sich zudem die zuständige lektorin, die auch noch Ulrike Killer heisst, trotz aller kritik aufführte,  zeigt der artikel des spiegel der hier verlinkt ist. dalli-dalli-in-mittelerde
hätte ich gewusst, dass sich der text so irrsinnig schlecht liest, sogar so, dass es keinen spass mehr macht zu lesen, dann hätte ich mir eine gebrauchte "alte" ausgabe im internet ersteigert.
erst heute bekomme ich, weil ich das im internet recherchierte, mit, was da im klett-cotta verlag schlimmes passiert ist.
teeren und federn hätte man den übersetzer und die lektorin müssen.
jawoll!!

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Donnerstag, November 15, 2012

bemerkenswert(h)

...nun ist es passiert. ich selbst habe die anzeige überlesen. erst anja machte mich darauf aufmerksam. sie meinte heute früh: "hattest du nicht mal einen chef der so hieß?". dann las ich die todesanzeige.
komisch, wenn einem ein "nicht-gefühl" übermannt. nun ist er also verstorben.
reinhold w. wurde 75 jahre alt.
*18.08.1937 - +15.11.2012
de mortuis nil nisi bene...

     Nachtrag:
Erlebtes aus den Zeiten als Reinhold W. mein Praktikant war:
Fragment Liedtext: "Kennt ihr Herrn Lehmann, Herrn Lehmann sein Sohn?
Wer ihn kannt, kennt ihn schon, wer ihn kennt, kannt ihn schon,
kennt ihr Herrn Lehmann, Herrn Lehmann sein Sohn......"

Sinnspruch: "Wahre Worte sind nicht schön, schöne Worte sind nicht wahr"
 

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Freitag, November 02, 2012

Herzlichen Glückwunsch...

zum 26ten!
Damit du den Überblick nicht verlierst, dein Opa ist im September 85 Jahre alt geworden, deine Oma wird im Dezember 84 Jahre alt, deine Patentante wird im Februar 2013 61 Jahre alt, deine (Halb-)Schwester wird im Februar 12 und dein Vater in diesem Dezember 55 Jahre alt.
unten vlnr: Oma Marga, Opa Heinz; oben: vrnl: Anna (deine Schwester), ich
Da mir weder Wohnort, noch Kontaktadresse bekannt sind und beide von dir genutzten E-Mail Adressen von dir nicht mehr existieren, das mal auf diesem Wege.

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